Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde

Interview mit der Autorin Camilla Läckberg

 
Die Autorin Camilla Läckberg
Camilla Läckberg
Foto: Sebastian Bielke/ schwedenkrimi.de

"Schreiben ist ein harter Job."

Was macht die gemeine Schwedin, wenn sie schwanger wird? Klar, sie besucht einen Kurs im Krimi-Schreiben und legt gleich einen Bestseller hin - und dann plaudert sie mit dem Literaturportal schwedenkrimi.de ein wenig über einen der schönsten - und seit kurzem tödlichsten - Orte Schwedens: Fjällbacka und darüber, was es heißt, zu schreiben.

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Wenn man auf Ihre Homepage (www.camillalackberg.com) kommt, stößt man auf ein ziemlich ungewöhnliches Foto von Ihnen, das Sie im Stil der 40er Jahre zeigt. Was ist Hintergrund dieses Fotos?

Camilla Läckberg:
Das Bild wurde in Dänemark für die dortige Veröffentlichung aufgenommen. Der Fotograf wollte eine "unheimliche" Atmosphäre schaffen und aus einem mir unbekannten Grund wollte er, dass ich aussah wie eine Filmdiva der 40er Jahre. Außerdem sollte ich "gejagt" aussehen; der Friedhof-Hintergrund wurde später dazugefügt.

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Auf Ihrer Site gibt es auch einige Fotos von Ingrid Bergman. Welches Verhältnis haben Sie zu Ihr?

Camilla Läckberg:
Ingrid Bergman ist Fjällbackas ganzer Stolz. Sie verbrachte zusammen mit ihrem damaligen Mann Lars Schmidt viel Zeit auf einer Insel außerhalb von Göteborg gelegen, Dannholmen. Auch nach ihrer Scheidung kam sie dorthin und auf ihren Wunsch hin, wurde ihre Asche nach ihrem Tod außerhalb Fjällbackas verstreut. Sie war eine fantastische Schauspielerin und ein wunderbarer Mensch und wir aus Fjällbacka betrachten sie ein wenig als eine von uns.

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Sie kommen ja selbst aus Fjällbacka, wo alle ihre Krimis spielen. Was sagen denn die Leute von Fjällbacka, dass Sie so beharrlich Mörder unter ihnen platzieren?

Camilla Läckberg:
Sie reagierten eigentlich erstaunlich enthusiastisch darüber, dass ich Mörder unter ihnen platziere! Manchmal fragt man mich, wie viele Bücher ich über Fjällbacka schreiben kann, wenn man bedenkt, dass Fjällbacka nur rund 1.000 Einwohner hat. Ich antworte dann immer, dass ich mit im Schnitt 2 Mord pro Buch 500 Bücher schreiben kann, bevor mir die Mordopfer ausgehen…

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Wohnen noch einige Ihrer Verwandten in Fjällbacka? Wie oft fahren Sie in der Regel noch dorthin?

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Camilla Läckberg:
Meine Mutter und mein Bruder wohnen noch in Fjällbacka. Ein paar Mal im Jahr fahre ich dort hin, und tatsächlich fahre ich in 2 Wochen zusammen mit meinem Mann und meinen Kindern nach Fjällbacka.

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Was gefällt Ihnen am besten in Fjällbacka? Was müsste ich unbedingt sehen, wenn ich nach Fjällbacka fahre?

Camilla Läckberg:
Fjällbacka ist einer der schönsten Orte der Welt. Fjällbacka selbst hat noch viel von seinem ursprünglichen Charme bewahrt und liegt unerhört schön direkt am Meer, umgeben von Bergen. Die Schären vor Fjällbacka sind auch einmalig. Glatte Klippen, ruhige Buchten und glitzerndes Wasser - ausländische Touristen bleibt in der Regel der Atem weg, wenn sie das das erste Mal sehen. Auch deutsche Touristen kommen im Sommer häufig nach Fjällbacka.

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Als Sie anfingen, "Die Eisprinzessin schläft" zu schreiben, waren sie schwanger und nahmen an einem Kurs in Krimi-Schreiben teil. Warum wurde es ausgerechnet ein Krimi-Schreibkurs?

Camilla Läckberg:
Mein ganzes Leben war ich eigentlich darauf eingestellt, dass, wenn ich Bücher schreiben sollte, dann Krimis. Ich habe das Krimigenre schon immer geliebt und habe das meiste gelesen. Ich hatte sämtliche Agatha Christie Krimis gelesen, bevor ich zehn war! Daher war es gar nicht seltsam, dass mich ein Kurs im Krimischreiben geradewegs anlockte.

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Was lernt man denn in so einem Kurs?

Camilla Läckberg:
Zum Teil lernte ich eine ganze Menge Theorie und Praktisches über das Handwerk des Krimischreibens. Aber das allerwichtigste, das ich aus dem Kurs mitnahm, war, dass ich das erste Mal das Gefühl hatte, dass es tatsächlich möglich war, einen Krimi selbst zu schreiben. Zuvor hatte ich das immer als einen unmöglichen Traum betrachtet - ein "Rockstar"-Traum sozusagen. Außerdem war es fantastisch, Gleichgesinnte zu treffen, die denselben Traum hatten, wie ich.

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Heute geben Sie selbst an der Fern-Uni Kurse im Schreiben von Krimis. Wie funktioniert das? Was müsste ich tun, um an einem Ihrer Kurse teilzunehmen?

Camilla Läckberg:
Selbst im Krimi-Schreiben zu unterrichten, gibt mir unglaublich viel. Es ist unerhört ergiebig, am Werk anderer teilzunehmen und zu analysieren, wie sie ihr Schreiben verbessern könnten. Dabei lerne auch ich viel, wie ich mein eigenes Schreiben verbessern kann. Man kann sich über die Studienförderung bei mir anmelden; einen Link dazu gibt's auf meiner Homepage.

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Was ist denn der Vorteil eines solchen Kurses? Welche Tipps haben sie für diejenigen, die selbst anfangen wollen, zu schreiben?

Camilla Läckberg:
Der größte Vorteil liegt darin, dass man lernt, das Schreiben als ein Handwerk zu sehen, dass es kein komischer Hokuspokus ist, der ein paar auserwählten Genies vorbehalten ist. Man kann viel Handwerkliches lernen und sein eigenes Können trainieren und verbessern. Ich habe gelernt, dass Schreiben ein harter Job ist und dass es sich nicht lohnt, auf die Inspiration zu warten, bevor man anfängt zu schreiben. Das ist gleichzeitig mein Tipp an alle, die anfangen wollen zu schreiben - nicht auf das Flüchtige zu warten, was wir Inspiration nennen, sondern, worauf es wirklich ankommt, ist seinen Hintern auf den Stuhl zu zwingen und ein paar Stunden am Tag hart zu schuften. An einigen Tagen geht es leicht, an anderen schwieriger - genau wie in jedem anderen Job auch!

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Welche literarischen Vorbilder haben Sie selbst?

Camilla Läckberg:
Ich lese alles, vor allem sehr viele englische Krimis, beispielsweise von Peter Robinson und Reginald Hill. Auch amerikanische Autoren wie Elisabeth George und Patricia Cornwall waren sehr inspirierend. Meine Lieblingsbücher sind jedoch "Das Parfüm" von Patrick Süßkind und "Die heimliche Geschichte" von Donna Tartt.

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Wie kam es schließlich zur Idee "Die Eisprinzessin schläft"?

Camilla Läckberg:
Ich fing an, über die Sache mit der Verjährungsfrist nachzudenken und wie die Tatsache, dass sie abläuft, einen Mord in der Zukunft verursachen kann.

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Was genau interessierte Sie, als Sie an "Die Eisprinzessin schläft" schrieben?


Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)
Camilla Läckberg:
Das Thema, das sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht, ist, wie unerhört wichtig es in einer kleinen Gemeinschaft ist, wie der äußere Schein ist. "Was sollen die Leute sagen", hört man sehr oft, wenn man in Fjällbacka aufwächst.

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Wie viel von Ihnen selbst steckt in Erica Falck?

Camilla Läckberg:
Ich hab sie mit Absicht 5 Jahre älter gemacht, als ich bin, damit sie mir nicht zu ähnlich wird. Sie ähnelt mir also nicht so sehr, weder vom Aussehen, noch vom Charakter her, aber dafür durfte sie etliche meiner Erlebnisse leihen.

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Auf Schwedisch gibt es bereits zwei weitere Romane von Ihnen - mit denselben Protagonisten Erica und Patrick?

Camilla Läckberg:
Ja, Erica und Patrik tauchen in all meinen Büchern wieder auf. Ich bin selbst sehr neugierig, was mit ihnen in der Zukunft passieren wird.

Literaturportal schwedenkrimi.de:
Wissen Sie schon, wann oder ob sie ins Deutsche übersetzt werden?

Camilla Läckberg:
Das zweite Buch, "Der Prediger", wird auch auf Deutsch erscheinen, nur wann, weiß ich im Augenblick nicht. Aber selbstverständlich hoffe ich, dass ich bereits mit "Die Eisprinzessin schläft" mein Publikum in Deutschland finden werde.

Wir danken Camilla Läckberg für das Interview.

Autorin:
Alexandra Hagenguth/
© Juli 2005 - Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
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