Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Viktor Arnar Ingólfsson zu Gast in Deutschland

„Das Rätsel von Flatey“ - Eine etwas andere Lesung

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Der Autor Viktor Arnar Ingólfsson und der deutsche Vorleser Jo Jung bei der Lesung
Der Autor Viktor Arnar Ingólfsson und der deutsche Vorleser Jo Jung bei der Lesung
Viktor Arnar Ingólfsson und Übersetzerin Coletta Bürling
Viktor Arnar Ingólfsson und Übersetzerin Coletta Bürling

Einem Buch im Laden sieht man meistens nicht an, welche Arbeit und welcher Entstehungsprozess dahinter steht. Nichts lässt erkennen, welche Änderungen, Streichungen stattgefunden haben, auf welchem Weg der Autor zu diesem Text gekommen ist. Welche Umwege, Verwerfungen der Text genommen hat, bis er seine endgültige Form gefunden hat. Viktor Arnar Ingólfsson hat nun auf einer Lesung in der Buchhandlung „Provinzbuch“ in Esslingen Einblicke in die Entstehungsgeschichte von seinem Buch „Das Rätsel von Flatey“ gewährt.

Nach seiner Lesung in Stuttgart im Rahmen des „Festival Island“ der  vhs-Stuttgart war Viktor Arnar so freundlich, auch einen Abstecher nach Esslingen zu machen. Begleitet wurde er von Coletta Bürling, seiner deutschen Übersetzerin. Nach einer kleinen Stadtbesichtigung in Esslingen und einem schwäbischen Essen traf Viktor Arnar auf ein erwartungsvolles Publikum. Über dreißig Krimifreunde waren gespannt auf den isländischen Schriftsteller und auf den Sprecher und Vorleser Jo Jung.  Coletta Bürling hat als Überraschungsgast ebenfalls an diesem Abend teilgenommen.

Was diese Lesung von einer üblichen Lesung unterschied, war, dass Viktor Arnar eine Powerpoint Präsentation einsetzte. Er brachte es fertig, anschaulich und für alle faszinierend, die Geschichte des Romans, von der ersten Idee bis zum „Schlusspunkt“, den Anwesenden nahe zu bringen. Und so war es praktisch möglich, einem Autor „nachträglich“ bei der Arbeit zuzusehen. Ihm über die Schulter zu schauen, wie er Material sammelt, den Text schreibt, verbessert, einfügt, Passagen und Ideen verwirft. Es war erstaunlich zu sehen, wie er von der ersten Idee: „Ein Mann auf einer einsamen Insel draußen im Meer. Nur mit seinen Kleidern und sonst nichts“; auf die Handlung des Krimis kam. Er erzählte anschaulich von der Suche, welche Insel dafür in Frage kommen könnte. Und wie er auf den Gedanken kam, dass diese nur im Breiðafjörður sein konnte. Und dass die Handlung des Romans auf Flatey spielen sollte. Dies war auch nahe liegend, da er diese Insel sehr gut kannte.


Buchtipp
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Viktor Arnars Großeltern lebten auf der kleinen Insel. Sein Vater wurde dort geboren, auch er selbst verbrachte einen Teil seiner Kindheit dort. So entstand die Idee, die Geschichte dort handeln zu lassen. Anhand von alten Fotos und kleinen Episoden, die er sehr unterhaltsam und teilweise sehr lustig erzählte, brachte er den Zuhörern die Menschen, die Landschaft und auch die damalige Zeit sehr gut näher. Dazu zeigte er Fotos aus dem Familienalbum, alte Dokumente und kurze Textpassagen. Er erzählte von den Menschen, die in der damaligen Zeit auf Flatey lebten, ihrem täglichen Leben und ihrer Arbeit. Er erzählte und zeigte anhand von Bildern, wie es auf der Insel heute aussieht. Auch wie er dazu kam, das Geheimnis um das „Flateyjarbók“, das „Buch von Flatey“ – der größten und prächtigsten der mittelalterlichen Pergamenthandschriften Islands, in die Handlung einzubauen. Ein Faksimile dieses Buches wird noch heute in einem etwa zwölf Quadratmeter großen Museum auf der Insel ausgestellt. Alles in allem war es eine wunderbare Schau, die den Blick auf den literarischen Schreibprozess frei machte und der einen staunen lässt, wie aus einer kleinen Idee, so ein großartiger Roman geworden ist. Das erstaunliche an der Präsentation aber war, dass Viktor Arnar diese auf Deutsch hielt. Darauf angesprochen meinte er, dass er den Text mit Hilfe von Coletta gelernt und diesen wochenlang memoriert hatte. Und um sich an die deutsche Sprache zu gewöhnen, hat er per I-Pod deutsches Radioprogramm gehört. Die Grundlagen aber hatte er sich in einem kurzen Studienaufenthalt in Deutschland geholt.

Nach der Präsentation erzählte die Übersetzerin Coletta Bürling, die auch die Bücher von Arnaldur Indriðason ins Deutsche übersetzt, über den Werdegang von Viktor Arnar Ingólfsson und über seine Bücher, die er in Island veröffentlichte. Danach las Viktor Arnar einen kurzen Auszug aus seinem Buch auf isländisch, bevor Jo Jung deutsche Passagen aus den Büchern „Das Rätsel von Flatey“ und „Bevor der Morgen graut“ vorlas. Dies machte er auf seine übliche emphatische Weise. Und wie es bereits Tradition ist in der Buchhandlung „Provinzbuch“, klang der Abend bei einem guten Glas italienischen Rotweins und anregenden Gesprächen aus.

Autor: Jürgen Ruckh/ Esslingen
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